Katalog der Argumente

Katalog der Argumente gegen eine Bebauung der Amiwiese:

Eine Bebauung der Amiwiese würde den Charakter des ganzen Heilsbergs verändern. Es ist das unmittelbare Interesse vieler Bad Vilbeler Bürger, diese Fehlentscheidung zu verhindern.


Eine Bebauung der Amiwiese würde den Charakter des ganzen Heilsbergs verändern. Es ist das unmittelbare Interesse vieler Bad Vilbeler Bürger, diese Fehlentscheidung zu verhindern.Eine Bebauung wäre ein verhängnisvoller verkehrstechnischer Fehler. Durch eine weitere Verdichtung des Heilsbergs würde neuer Verkehr erzeugt, und durch eine Sporthalle mit drei Feldern würde zusätzlicher Verkehr angezogen. Das Problem aber ist, dass dieser Verkehr nicht abfließen kann - die B3 nach Frankfurt ist schon heute deutlich überlastet. Der Heilsberg braucht endlich ein konsistentes verkehrspolitisches Konzept, keine Vermehrung der schon heute nicht mehr zu bewältigenden Autolawinen!
Eine Bebauung wäre unökologisch. Sie würde die vorhandene Magerwiese sowie Streuobstwiesen und Pferdekoppeln versiegeln. In der Folge würde der Heilsberg sich noch schneller erwärmen, die örtliche Ozongefährdung nähme zu, die Wirkung der Kaltluftschneise nähme ab. Natur- und Landschaftsschutz sehen anders aus. Bei der Bebauung käme das im Erdreich vorhandene Arsen an die Oberfläche. Aufgrund des Klimawandels steht auch der Heilsberg vor großen Herausforderungen. Hier aber ist die Amiwiese die letzte große Grünfläche. Bad Vilbel wird sie in einer Generation brauchen, um mit einer dann durchdachten Gestaltung auf Veränderungen reagieren zu können.
Die möglichen Gewinne einer Bebauung sind kurzfristig, sie kommen nur Wenigen zu Gute und sie fallen verhältnismäßig klein aus. Den immer wieder genannten, heutigen Vorteilen – insbesondere finanziellen Planungsgewinnen und einem angestrebten höheren Einkommenssteueraufkommen - steht eine nicht mehr umkehrbare Gefährdung der nachhaltigen Bewohnbarkeit dieses aufgrund seiner geologischen Besonderheiten durch die kommende Erwärmung besonders verwundbaren Kalkrückens gegenüber.
Eine Bebauung wäre politisch schädlich. Sie ließe den Heilsberg endgültig zu einem anonymen „Schlafstadtteil“ von Frankfurt werden. Die meisten Heilsberger wollen das nicht. Schon mehr als 1.700 Bürger haben die Stadt schriftlich aufgefordert, die Amiwiese zu erhalten. Darüber hinaus sehen viele ein generelles, bürgerfernes Muster in der Bad Vilbeler Baupolitik. Es versetzt der Identifikation der Vilbeler Bürger mit ihrer Stadt einen schweren Schlag, dass die Bedenken so vieler Heilsberger und fünf örtlicher Vereine übergangen werden sollen. Eine als technokratisch wahrgenommene kommunale Politik würde die Entfremdung von der Stadt und die Politikverdrossenheit steigern.
Eine Bebauung wäre unsozial. Sie würde zahlreiche Heilsberger ohne Garten um ihre Chancen auf eine Freizeit im nahen Grünen bringen. Sie würde Kindern und Jugendlichen einen vom Verkehr nicht beeinträchtigten Platz für das freie Spielen wegnehmen. Sie würde wichtigen Vereinen im Stadtteil die Basis für ihre Kinder- und Jugendarbeit rauben. Kurz, sie würde den Heilsberg insgesamt um einen zentralen Ort des Austauschs und der Begegnung ärmer machen.
Die vorgesehene Dreifelderturnhalle wirft viele Fragen auf. Sie soll mitten im Wohngebiet, ohne eigene Verkehrserschließung und schulfern errichtet werden. Für eine solche Halle liegen weder ein Nutzungskonzept noch eine Investitionsanalyse vor. Uns allen droht eine große Fehlinvestition, deren laufende Ausgaben den städtischen Haushalt sehr viele Jahre belasten werden. Gewinner einer Dreifelderhalle sind die Leitung des SSV Heilsbergs, die mit dem SSV Expansionspläne hegt, und der Norden Frankfurts, der von einer Ausweitung des Sportangebots auf dem Heilsberg profitieren würde. Verlierer sind insbesondere die Kinder und Jugendliche des Heilsbergs, denen mit Verweis auf die neue Halle eine (günstigere und schnellere) Instandsetzung der am Ort vorhandenen Sporteinrichtungen verweigert wird.

Wir möchten, dass die weitere Planung auch den Bedenken Rechnung trägt und allen Bürgern des Heilsbergs die Möglichkeit gibt sich einzubringen. Die örtlichen Verkehrsprobleme und der Ausbau der Kinder- und Jugendarbeit sowie bessere Sportmöglichkeiten auf dem Heilsberg haben sachlich keinen Zusammenhang mit einer Bebauung der Amiwiese. Um alternative, bessere Lösungen zu finden, müssen sie daher losgelöst von einer Bebauung der Amiwiese diskutiert werden. An diesem Prozess beteiligen wir uns gerne.


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